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Behaarte Karde

Dr. Jürgen von den Steinen berichtet über Funde der Behaarten Karde (Dipsacus pilosus L.) im Bergischen
Es ist schon lange bekannt, daß die Behaarte Karde Dipsacus pilosus an
der Dhünn nahe des Altenberger Doms steht. Bei einer Kontrolle ( 22.
Juli 2012 ) fand ich beim Zugang zu dem Naturschutzgebiet Dhünnauen (
gegenüber der Verkehrstafel an der Straße Berg. Gladbach - Odenthal,
Wanderwege A1, A9 ) viele schon blühende Pflanzen. Neu für mich war ein
reichhaltiger Bestand an Behaarter Karde auf der rechten Straßenseite
der Opladener Straße, die von der Altenberger Straße ins Eifgental
führt, kurz hinter der Kreuzung.

Ansonsten ist die Behaarte Karde im Städtedreieck Remscheid - Solingen -
Wuppertal sehr selten. Nach (3) ist sie in Remscheid verschollen, (4)
gibt für Wuppertal ein kleineres, jetzt wohl auch erloschenes Vorkommen
an, nach (1) war die Karde auch 1990 im Raum Solingen verschollen.
Hölting erwähnt in (1), daß Ohligschlaeger ( veröffentlicht 1837 u. 39 )
die Karde in den Solinger Ortsteilen Meigen, Balkhausen und Burg
gefunden hatte. Am 21. 7. 2005 sah ich in Meigen an der Theegartener
Straße neben einer Viehweide eine blühende und eine kleinere Dipsacus
pilosus. Siehe (2). Doch diesen Pflanzen war kein langes Leben beschert.
Vieh auf der Weide langte mit dem Maul über den Zaun und fraß
beträchtliche Pflanzenteile ab. Das endgültige Aus kam, als
Straßenarbeiter gerade an der Kardenstelle in der Straße ein Loch
aushuben und den Schutt über die Karden lagerten.

Am 5. 9. 2007 entdeckte ich an der Straße Grunenburg ein üppiges
Vorkommen von Dipsacus pilosus. Dieses Vorkommen scheint mir für
Solingen am reichhaltigsten zu sein. Die Grunenburg ist eine kleine
Seitenstraße der B229 von Solingen-Krahenhöhe gesehen auf der linken
Seite kurz hinter „Felsenkeller“. Die Karden stehen in einer abfallenden
Böschung auf der rechten Seite, gleich am Anfang der Straße Grunenburg.
Bisher hat sich der Bestand gut gehalten und entwickelt.
 
Behaarte Karde 2009 Behaarte Karde 2012 Behaarte Karde 2012

Jürgen von den Steinen, 17.8. 2012

Literatur
1. Max Hölting, Christof Martin: Farn und Blütenpflanzen in Solingen,
April 1990, Anker und Schwert Band 7
2. Max Hölting: Ergänzungen des Jahres 2005 zum Atlas der Farn- und
Blütenpflanzen in Solingen und Umgebung, Januar 2006
3. Harald Leschus: Flora von Remscheid, Jahresberichte des
Naturwissenschaftlichen Vereins Wuppertal, Beiheft 3, Wuppertal 1996
4. Wolf Stieglitz: Flora von Wuppertal, Jahresberichte des
Naturwissenschaftlichen Vereins Wuppertal, Beiheft 1,
März 1987