Schwarzstieliger Streifenfarn
Das Naturschutzgebiet „Grube 7“ in Haan-Gruiten ist immer für eine Überraschung gut, was Neufunde angeht. Frau Beate Wolfermann fand direkt am Wanderweg 4 Pflanzen des Schwarzstieligen Streifenfarns Asplenium adiantum-nigrum L. Das Verbreitungsgebiet im „NRW-Atlas“ (Haeupler et al. 2003) ist sehr uneinheitlich, mehr oder weniger geschlossene kleinräumige Areale finden sich in der Eifel - vor allem an den steilen Silikatfelsen z.B. von Ahr und Nette – und im Wesergebiet, daneben sind einzelne Fundorte im Untersuchungsgebiet verteilt. Grundsätzlich ist der Farn kalkmeidend, aber es gibt vereinzelt Beobachtungen von Vorkommen auf Kalk. In den letzten Jahren ist eine Zunahme des Farns u.a. im Ruhrgebiet festzustellen, wo der Streifenfarn an Sekundärstandorten auf Mauern beobachtet wird (Keil et al. 2009). Diskutiert wurde eine Abhängigkeit von Klimaveränderungen und Emissionseinflüssen, aber es gibt keinen belegbaren Zusammenhang.
Literatur:
Haeupler, H., A. Jagel und W. Schumacher (2003): Verbreitungsatlas der Farn- und Blütenpflanzen in Nordrhein-Westfalen. Hrsg.: Landesanstalt für Ökologie, Bodenordnung und Forsten NRW, Recklinghausen
Keil, P., R. Fuchs, J. Hesse, A. Sarrazin (2009) Araealerweiterung von Asplenium adiantum-nigrum L. (Schwarzstieliger Streifenfarn, Aspleniaceae/Pteridophyta) am nordwestlichen Mittelgebirgsrand – bedingt durch klimatische Veränderungen? Tuexenia 29: 199 – 213. Göttingen
Wolf Stieglitz
Bilder: V. Hasenfuss