Anthocharis cardamines
Von Tim Laußmann
Aurora nannten die Römer ihre Göttin der Morgenröte. Gleichzeitig ist sie namensgebend für den Aurorafalter, der dieses Jahr offenbar ein gutes Jahr erwischt hat. Die Männchen fallen durch ihre orangefarbene Fügelspitzen auf – in der Farbe der Morgenröte. Die Weibchen hingegen sind leicht mit kleinen Kohlweißlingen und Grünaderweißlingen zu verwechseln. Eine Besonderheit ist die Musterung der Flügelunterseite, mit der sich die Gestalt des Falters in der Vegetation komplett auflöst. Mancher Lepidopterologe musste sich schon wundern – gerade fliegt der Falter vorbei – dann setzt er sich, die Flügel klappen zusammen und er ist wie von Erboden verschwunden. Auch die Raupen, die an Wiesenschaumkraut (Cardamine pratensis), aber insbesondere an Knoblauchsrauke (Alliaria petiolata) zu finden sind, sind Meister der Tarnung – genauso wie die Puppen, die überwintern. Für mich sind die Aurofalter die schönsten Frühlingsboten, die man sich vorstellen kann. Dieses Jahr ist es mir gelungen, ein Männches beim Schlüpfen aus der Puppe zu fotografieren. Weitere Bilder gibt es hier: https://heidelandschaft.wordpress.com/2020/04/12/morgenroete/