Ein ungewöhnlicher Todesfall im Gelpetal
Von Tim Laußmann
Bedingt durch die Corona-Krise haben wir unsere eigentlich für Anfang Juni geplante öffentliche Exkursion in das Gelpetal abgesagt. Im kleinen Kreis haben wir sie am 24. Juni nachgeholt. Das Ziel war vor allem der Nachweis und die Zählung des Mädesüß-Permuttfalters (Brenthis ino).
Kurz unterhalb des Treffpunkts an der Station Natur und Umwelt versetzte uns jedoch ein ungewöhnlicher Todesfall in Erstaunen: Ein Großer Fuchs (Nymphalis polychloros) hatte sich augenscheinlich mit seinem Rüssel in einer Wiesen-Kerbel Blüte verheddert und sich daran "erhängt" (siehe Foto). Verblüffend zudem: Der Große Fuchs selbst ist eine Rarität (obwohl man ihn in den letzten Jahren immer einmal wieder im Bergischen Land sieht).
Aber zurück zum Ziel der Exkursion. Die Gute Nachricht: Der Mädesüß-Perlmuttfalter (siehe zweites Foto) ist weiterhin in ordentlichen Beständen im Gelpetal vertreten. Am Ende des gut zweistündigen Rundgangs im Umfeld von "Bergisch Nizza" standen 24 Falter auf unserer Liste. Der Mädesüß-Perlmuttfalter war vor 100 Jahren im Bergischen Land noch nicht vertreten. Er ist mit zunehmder Bewaldung des Gebiets vor einigen Jahrzehnten aufgetaucht und hat sich in seinem Lebensraum - offene, feuchte Waldwiesen mit größeren Mädesüßbeständen (die Futterpflanze der Raupen) und Kratzdisteln (ein Nektarspender für die Falter) - etabliert.