Großer Gabelschwanz (Cerura vinula)
Den Namen "Großer Gabelschwanz" (Cerura vinula) trägt dieser Falter nicht aus reinem Zufall: Die spektakuläre Raupe dieses eher unscheinbaren Nachtfalters besitzt einen gegabelten Schwanz, aus dem sie bei Gefahr oder bei Berührung zwei feuerote Fäden ausfahren kann. Zudem hat die Raupe um ihren Kopf herum einen roten "Kragen" mit zwei schwarzen Flecken, die den Anschein erwecken, als hätte die Raupe große Augen. Hierdurch sieht sie natürlich noch gefährlicher aus und wird wohl meist in Ruhe gelassen. Damit aber noch nicht genug: wenn es ganz kritisch wird, kann die Raupe aus einer Drüse unterhalb des Kopfes (die Öffnung sieht ein bisschen aus wie ein Mund) Ameisensäure verspritzen. Diese fliegt zwar nur einige Zentimeter weit, aber einem angreifenden Vogel dürfte dies wohl ordentlich den Appetit verderben. Leider ist der Große Gabelschwanz inzwischen allgemein sehr selten geworden. In Wuppertal liegen die letzten Funde mehrere Jahrzehnte zurück. Dies liegt wahrscheinlich daran, dass er eine warme Heide- und Gebüschlandschaft bevorzugt, die im Zuge intensiver Wald- und Landwirtschaft weitgehend beseitigt wurde. In den nächsten Wochen versuchen wir, die Tiere mit gezüchteten Weibchen, die Pheromone absondern, anzulocken und wieder nachzuweisen. |
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