Schmetterlinge beobachten: Tagfalter
Zur Beobachtung von tagaktiven Schmetterlingen sollte man ein Gelände mit abwechslungsreicher Struktur aufsuchen. Geeignet sind Biotope, in denen sich offene blütenreiche Flächen (z.B. bei Blankenheim in der Eifel) mit Hecken und staudenreichen Waldsäumen (z.B. im Herichhauser Bachtal, Wuppertal Cronenberg) abwechseln. Es sollten möglichst viele Blütenpflanzen vorhanden sein, die den Faltern als Nektarquelle dienen. |
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Besonders ergiebig sind in unserer Region stillgelegte Bahngelände (z.B. der Bahnhof Schee in Nordosten von Wuppertal) oder offene Wiesen- und Heideflächen (z.B. Hildener heide, Ohligser Heide) mit geringem Düngereintrag und extensiver Pflege. Auch in naturnahen Gärten findet man oft eine erstaunliche Anzahl von Tagfaltern. |
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Im Frühjahr lassen sich die überwinterten Schmetterlinge wie Tagpfauenauge, Kleiner Fuchs und C-Falter auf offenen, besonnten Flächen bei der Partnersuche beobachten. Die Männchen sitzen meist am Boden (z.B. auf einem Schotterweg) oder exponiert an einem Zweig und warten auf vorbeifliegende Weibchen. Sollte sich ein Konkurrent in die Nähe wagen, wird dieser angegriffen und vertrieben. |
Die männlichen Aurorafalter, die ab Mitte April aus den überwinterten Puppen schlüpfen, beobachtet man häufig an Waldsäumen, wo sie immer wieder auf und ab fliegen, um Weibchen aufzuspüren. |
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Im Sommer sollte man blütenreiche Wiesen zur Schmetterlings-beobachtung aufsuchen. Einige Blütenpflanzen sind bei den Faltern besonders begehrt. Hierzu zählen z.B. alle Distelarten, Wasserdost, Thymian und der mittlerweile auch verwilderte "Schmetterlingsflieder". Im Herbst findet man Tagfalter an heruntergefallenen, faulenden Früchten. |
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Diese locken vor allem den Admiral und den C-Falter an. Es lohnt sich also, diese Früchte nicht direkt aufzusammeln, auch wenn sie Wespen anziehen. Manche Tagfalter lassen sich auch gerne mit einer Köderlösung aus Wein und Zucker füttern (siehe auch unter "Nachtfalterbeobachtung"). |
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Neben diesen "konventionellen" Beobachtungsmethoden ist es auch sinnvoll, nach Raupen und Eiern von Schmetterlingen zu suchen. Eine einfache, aber effektive Methode für die Raupensuche ist das sogenannte "Raupenklopfen". Hierzu benötigt man einen Regenschirm und einen dickeren Stock. |
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Den Regenschirm hängt man umgedreht in einen Baum und klopft anschließend heftig mit dem Stock auf den Ast über dem Regenschirm. Die Raupen (Bild links: Raupe des Blauen Eichenzipfelfalters) fallen dann in den umgedrehten Schirm. Manche Raupenarten sind schwer zu bestimmen und müssen bis zum Falter aufgezogen werden (siehe auch unter "Schmetterlinge züchten"). |
Die Suche nach Schmetterlingseiern ist vergleichsweise mühsam, dennoch gibt es einige Arten, die ihre Eier immer an gleiche Stellen ablegen. So kann man den Blauer Eichenzipfelfalter am besten in den Wintermonaten über die Eier nachweisen, die grundsätzlich an der Basis der Knospen von tiefhängenden Eichenzweigen abgelegt werden. |
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