Das Eistadium
Der Lebenszyklus der Schmetterlinge beginnt mit dem Ei (Bild rechts: Ei des Wandergelblings). Die meisten Schmetterlingsarten legen ihre Eier nicht wahllos ab sondern suchen den Eiablageplatz mit großer Sorgfalt aus. Die Eier werden häufig direkt an den Futterpflanzen der Raupen abgelegt. Hat das Schmetterlingsweibchen eine entsprechende Pflanzenart gefunden, so bedeutet das nicht, dass dort auch ein Ei platziert wird. Der Schmetterling prüft zunächst, ob das Mikroklima an dem Standort der Pflanze für die Ei- und Raupenentwicklung geeignet ist, d.h. ob sie nicht zu schattig, zu sonnig, zu feucht oder zu trocken steht. Offenbar wird von den Faltern auch die Qualität der Futterpflanze wahrgenommen, z.B. ob die Pflanze auf überdüngtem Boden steht, da dies für die Entwicklung der Raupen ungünstig sein kann. So legt beispielweise der Kleine Fuchs seine Eier bevorzugt an kümmerlichen, gerade abgeschnittenen Brennnesseltrieben auf sonnigen, eher trockenen Standorten ab, während das Landkärtchen eher auf saftigen, feucht stehenden Brennnesseln am Waldrand ablegt. Stark überdüngte Brennnesseln, z.B. auf dem Komposthaufen, werden von beiden Arten gemieden. |
|
|
Schmetterlingsarten, die im Ei - Stadium überwintern, legen Ihre Eier im Regelfall an Pflanzenteilen ab, die den Winter überdauern. In einigen Fällen zieht sich die Raupenfutterpflanze im Winter vollständig zurück. Die Weibchen suchen dann einen geschützten Eiablageplatz in der Nähe der Futterpflanze. So legt der Kaisermantel seine Eier an die Rinden von Bäumen, an deren Fuß Veilchen, die Futterpflanzen der Raupen, wachsen. Die Eier werden entweder einzeln, wie beim Schwalbenschwanz und beim Aurorafalter, in kleinen Gruppen oder in großen Gelegen (z. B. Kleiner Fuchs) abgelegt. Dahinter verbirgt sich häufig eine Überlebensstrategie der jeweiligen Schmetterlingsart. Manche Arten suchen den Schutz in der Masse und ziehen wie eine Armee von Pflanze zu Pflanze. Andere versuchen ihre Nachkommen so zu verteilen, dass sie sich nicht gegenseitig das Futter wegfressen. Es gibt eine Anzahl typischer Eiformen, so sind die Eier der Weißlinge länglich oval (wie ein Football) und stehen aufrecht, die Eier der Bläulinge sind in der Regel flach und rund mit wabenförmigen Verstrebungen und einer Vertiefung in der Mitte, während die Eier des Schwalbenschwanzes schlicht kugelrund und glatt sind. Gelegentlich ist es möglich, anhand des Eies und der Pflanze, an der es abgelegt wurde, festzustellen, welcher Schmetterling sich daraus entwickeln wird. Einige typische Eiformen hier schematisch dargestellt. |