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Tall Zirā´a (Nordjordanien) - Artefakte aus Keramik, Glas, Metall, Stein…. Relikte einer 5000jährigen Besiedlung

Dr. Wolfgang Auge, 1. März 2011

Dr. Wolfgang Auge: Keramik

Keramikfunde

Der Tall Zirā´a ist von ganz besonderem archäologischen Interesse, da hier eine aus einer nahezu kontinuierlichen 5000jährigen Besiedlung (von der Frühern Bronzezeit bis in die islamische Zeit) stammende, 12 m starke „Kulturschicht“ Auskunft über die äußerst wechselhafte Geschichte Palästinas gibt. Aus geopolitischer Sicht kann der Tall als repräsentativ für Palästina gelten, da er unter dem Einfluss der wichtigsten Kulturen stand: der syrisch-mesopotamischen, der ägyptischen und den verschiedenen levantinischen. Die lang andauernde Besiedlungsgeschichte zeugt von der wirtschaftlich und strategisch wichtigen Rolle des Talls, die ihm ganz offensichtlich durch seine einmalige geographische Lage zufiel. Er liegt am Zusammenfluss der beiden Wadis al-´Arab und az-Zahar, etwa fünf Kilometer südwestlich der antiken Dekapolisstadt Gadara (heute Umm Qais) und nur wenige Kilometer vom Jordantal (Shuna) entfernt:

Dr. Wolfgang Auge: Landkarte Tall Zira´a

Die beiden Wadis versorgten nicht nur eine intensiv betriebene Landwirtschaft mit Wasser sondern ermöglichten auch einen relativ problemlosen Zugang vom Jordantal zur syrischen Hochebene.

Im Jahr 2001 wurde vom Biblisch Archäologischen Institut Wuppertal (BAI) und unter der Leitung von Prof. Dr. Dr. Dr. hc. Dieter Vieweger ein Projekt ins Leben gerufen, das die interdisziplinäre Erforschung des Tall Zirā´a und der umliegenden Region (‚Gadara Region Project’) zum Ziel hat.

Mit dem Erreichen der frühbronzezeitlichen Strata wurden in bisher 14 Grabungskampagnen neben z.T. recht gut erhaltenen architektonischen Relikten auch viele interessante Funde entdeckt. Die interessantesten von ihnen wurden inzwischen vorübergehend nach Wuppertal exportiert und nach naturwissenschaftlichen Untersuchungen von Experten untersucht.

 

In dem Vortrag werden der Tall Zirā´a sowie die spektakulärsten Funde – unter besonderer Berücksichtigung der interessantesten Ergebnisse der vom BAI initiierten naturwissenschaftlichen Untersuchungen – vorgestellt.