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Zwischen Mittelalter und Neuzeit - Bilder aus dem Jemen

Dr. Michael Schedel, 8. November 2011
Blick auf die Altstadt von Sana´a
Bild: Dr. M. Schedel

Blick auf die Altstadt von Sana´a

 

Die Freiheitsbewegung in der arabischen Welt hat auch den Jemen erreicht und dieses Land verstärkt in das Interesse der westlichen Medien geholt. Das Land droht dabei, an den politischen und religiösen inneren Spannungen zu zerbrechen.

Der Jemen ist kein Reiseland für Pauschaltouristen. Und dennoch übt dieses Land mit seinen kostbaren Architekturschätzen und fantastischen Landschaften, aber auch durch die mit ihm verbundenen Vorstellungen und Klischees eine enorme Faszination aus. Die Reise in den Jemen ist in jeder Hinsicht ein Abenteuer – und dies nicht nur wegen der wiederkehrenden Berichte über Entführungen von Touristen.

Der Jemen hat eine große geschichtliche Vergangenheit an der ehemaligen Weihrauchstraße und gilt als das authentischte arabische Land. Bereits zu Mohammeds Lebenszeit gab es hier die ersten Moscheen. Es gehört aber heute zu den ärmsten und am wenigsten entwickelten Länder der Welt. Im Jemen paart sich das Mittelalter mit dem Bemühen, den Anschluss an die Moderne zu wagen.

Die im Vortrag gezeigten Bilder stammen aus dem Jahr 2008 von einem vierwöchigen Aufenthalt in der Hauptstadt Sanaa und mehreren Individualreisen durch den Westjemen.

Thematische Schwerpunkte sind: Die einmalige Architektur der sehr gut restaurierten Altstadt von Sanaa, die als Ganzes zum UNESCO-Weltkulturerbe ernannt wurde. Die Situation der Frauen in diesem konservativen Land. Die große Rolle, die die Droge Kat im Leben der Jemeniten spielt. Und schließlich die politische Situation, zwei Jahre vor Beginn der aktuellen Aufstandsbewegung im Jemen.

Reiseziele außerhalb von Sanaa waren u.a. die Provinzhauptstadt Taiz, die Orte Ibb und Dschibbla, das architektonische Kleinod Zabid in der Tihama-Ebene– ebenfalls UNESCO-Weltkulturerbe -, und die Hafenstadt Hudaida mit ihrem malerischen Fischereihafen . Eine weitere Reise führte in die fantastische jemenitische Bergwelt mit ihren beindruckenden Wehrdörfen, allen voran Menaacha und Haschara.

Besondere Aufmerksamkeit schließlich gilt den Menschen in diesem Land. Die Jemeniten sind freundlich, aber sehr selbstbewußt und den Ausländern gegenüber oft etwas zurückhaltend. Ausländer kamen über viele Jahrhunderte als Eroberer ins Land, die Wehrdörfer in den Bergen sind noch heute ein sichtbares Zeichen des erfolgreichen Widerstandes. Der Stolz, Jemenit zu sein und die Sehnsucht nach Freiheit und Unabhängigkeit scheint tief in der jemenitischen Seele verankert zu sein.