Waldbrände in der Erdgeschichte
Christoph Hartkopf-Fröder (Geologischer Dienst Krefeld) berichtet über Forschungsergebnisse zu Waldbränden in der Erdgeschichte am Dienstag, 25.1., um 19.30 Ugr in der Bergischen Universität, Hörsaal 10 (bitte geänderten Hörsaal beachten!)
Waldbrände in der Erdgeschichte
Mit Waldbränden verbindet man üblicherweise die Vorstellung von der Zerstörung wertvollen Holzbestandes und der Vernichtung artenreicher Ökosysteme. Spektakuläre Bilder von den Waldbränden im Mittelmeergebiet während des Jahrhundertsommers 2003, die verzweifelten Hilfsappelle der griechischen Bevölkerung im Sommer 2007 als über 60 Menschen dem Flammeninferno zum Opfer fielen und eine Fläche von der Größe Luxemburgs verbrannte und die sich überschlagende Berichterstattung in den Medien haben diesen Eindruck in der Bevölkerung nur noch verstärkt. Seit einiger Zeit ist jedoch auch bekannt, dass regelmäßige Waldbrände zwar ein dramatischer aber integraler Bestandteil natürlicher terrestrischer Ökosysteme sind und dass sie eine enorme Bedeutung für die Zusammensetzung der Vegetation haben.
Obwohl Waldbrände in natürlichen, dynamischen Ökosystemen häufig vorkommen, werden sie geologisch erst seit wenigen Jahrzehnten dokumentiert. Unsere Kenntnis über katastrophale fossile Großwaldbrände und seine Folgen auf Fauna, Flora und die Entwicklung der damaligen terrestrischen Ökosysteme ist noch so gut wie unerforscht.
Voraussetzung für Waldbrände ist, dass genügend brennbares Material vorliegt, ein ausreichender Sauerstoffgehalt in der Atmosphäre vorhanden ist und das organische Material entzündet wird. Auch wenn diese Bedingungen sicherlich seit dem oberen Silur erfüllt waren, dauerte es noch viele Millionen Jahre bis Waldbrände regelmäßig stattfanden und verkohlte Pflanzenreste als Fossilien im Sediment häufig überliefert wurden.
Für den Paläobotaniker sind die bei Waldbränden entstehende Holzkohle ein interessantes Untersuchungsmaterial, um feinste Details der Pflanzen studieren zu können. Bei der Verkohlung bleibt nämlich die Morphologie weitgehend erhalten, die Veränderungen betreffen überwiegend die chemische Zusammensetzung des pflanzlichen Materials. Selbst zarte Strukturen wie Blüten können bei der Verkohlung überliefert bleiben. So ist es nicht erstaunlich, dass unsere Kenntnis von der frühen Evolution der Blütenpflanzen ganz überwiegend auf in Holzkohle erhaltenen Pflanzenresten beruht. Waldbrände zerstören also nicht nur, sie liefern auch ein wertvolles Archiv der längst vergangenen Vegetation.
Detail einer holzkohlereichen Schicht, die durch bruchtektonische Vorgänge zerstückelt wurde. Der Horizont ist Teil einer kreidezeitlichen Höhenfüllung bei Wülfrath. Die Füllung der Karsthöhle besteht ganz überwiegend aus hellgelben Sanden, in die holzkohlereiche Lagen eingeschaltet sind. Sie zeugen von ausgedehnten Waldbränden im Bergischen Land vor ca. 100 Mio Jahren.
Ein Sporenbehälter in Holzkohleerhaltung. Der Sporenbehälter ist aufgebrochen. Im Inneren befinden sich noch die Sporen, mit denen sich der Farn fortpflanzte. Der Fund stammt aus der kreidezeitlichen Höhenfüllung bei Wülfrath.
Mit Waldbränden verbindet man üblicherweise die Vorstellung von der Zerstörung wertvollen Holzbestandes und der Vernichtung artenreicher Ökosysteme. Spektakuläre Bilder von den Waldbränden im Mittelmeergebiet während des Jahrhundertsommers 2003, die verzweifelten Hilfsappelle der griechischen Bevölkerung im Sommer 2007 als über 60 Menschen dem Flammeninferno zum Opfer fielen und eine Fläche von der Größe Luxemburgs verbrannte und die sich überschlagende Berichterstattung in den Medien haben diesen Eindruck in der Bevölkerung nur noch verstärkt. Seit einiger Zeit ist jedoch auch bekannt, dass regelmäßige Waldbrände zwar ein dramatischer aber integraler Bestandteil natürlicher terrestrischer Ökosysteme sind und dass sie eine enorme Bedeutung für die Zusammensetzung der Vegetation haben.
Obwohl Waldbrände in natürlichen, dynamischen Ökosystemen häufig vorkommen, werden sie geologisch erst seit wenigen Jahrzehnten dokumentiert. Unsere Kenntnis über katastrophale fossile Großwaldbrände und seine Folgen auf Fauna, Flora und die Entwicklung der damaligen terrestrischen Ökosysteme ist noch so gut wie unerforscht.
Voraussetzung für Waldbrände ist, dass genügend brennbares Material vorliegt, ein ausreichender Sauerstoffgehalt in der Atmosphäre vorhanden ist und das organische Material entzündet wird. Auch wenn diese Bedingungen sicherlich seit dem oberen Silur erfüllt waren, dauerte es noch viele Millionen Jahre bis Waldbrände regelmäßig stattfanden und verkohlte Pflanzenreste als Fossilien im Sediment häufig überliefert wurden.
Für den Paläobotaniker sind die bei Waldbränden entstehende Holzkohle ein interessantes Untersuchungsmaterial, um feinste Details der Pflanzen studieren zu können. Bei der Verkohlung bleibt nämlich die Morphologie weitgehend erhalten, die Veränderungen betreffen überwiegend die chemische Zusammensetzung des pflanzlichen Materials. Selbst zarte Strukturen wie Blüten können bei der Verkohlung überliefert bleiben. So ist es nicht erstaunlich, dass unsere Kenntnis von der frühen Evolution der Blütenpflanzen ganz überwiegend auf in Holzkohle erhaltenen Pflanzenresten beruht. Waldbrände zerstören also nicht nur, sie liefern auch ein wertvolles Archiv der längst vergangenen Vegetation.
Detail einer holzkohlereichen Schicht, die durch bruchtektonische Vorgänge zerstückelt wurde. Der Horizont ist Teil einer kreidezeitlichen Höhenfüllung bei Wülfrath. Die Füllung der Karsthöhle besteht ganz überwiegend aus hellgelben Sanden, in die holzkohlereiche Lagen eingeschaltet sind. Sie zeugen von ausgedehnten Waldbränden im Bergischen Land vor ca. 100 Mio Jahren.
Ein Sporenbehälter in Holzkohleerhaltung. Der Sporenbehälter ist aufgebrochen. Im Inneren befinden sich noch die Sporen, mit denen sich der Farn fortpflanzte. Der Fund stammt aus der kreidezeitlichen Höhenfüllung bei Wülfrath.