Warum die Römer plötzlich Stiefel trugen
Rund 11.000 Jahre ist es her, als in Nordamerika ein großer Inlandsee sich plötzlich in den Atlantik ergoss und zumindest das Klima der Nordhalbkugel auf den Kopf stellte. Der Golfstrom kippte um, und innerhalb von 50 Jahren sank die Jahresdurchschnittstemperatur um mehr als 7° C. Auch in der geologisch jüngeren Zeit hat es zum Teil gravierende Klimaschwankungen gegeben, die nicht ohne Folgen blieben auf die Kulturgeschichte Mitteleuropas. So ergibt sich aus geologischen Untersuchungen, dass in der Römerzeit, zwischen den Jahren 145 und 285 n. Chr. Eine kleine Eiszeit herrschte. Auch im 16./17. Jahrhundert lagen die durchschnittlichen Temperaturen wesentlich niedriger als heute, wie sich etwa auf den berühmten Winterbildern des Pieter Breughel ablesen lässt.
Aus archäologischen Funden geht hervor, dass nicht nur Fauna und Flora auf die Klimaschwankungen empfindlich reagierten, sondern dass sie auch gravierenden Einfluss auf die wirtschaftlichen und politischen Verhältnisse ihrer Zeit hatten.
Welche Faktoren haben das Klima in der Neuzeit im Wesentlichen beeinflusst, mit welchen geologischen Methoden lassen sich die klimatischen Verhältnisse über die Zeit belegen? Inwieweit korrespondieren die archäologischen Befunde mit den Klimadaten? Aus der jeweiligen Sicht eines Geologen und eines Archäologen sollen oben gestellte Fragen in einem gemeinsamen Vortrag erörtert werden.
Der Vortrag findet statt am Montag, 8.12.2008, um 19.30 Uhr in der Bergischen Universität, Hörsaal 3 (Haupteingang, Haltestelle der Buslinien 615 und 645). Gäste sind herzlich willkommen, der Eintritt ist frei.